Aktuelle BDI-Studie zur Energiepreisentwicklung
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie bedroht und fordert rasches politisches Eingreifen, etwa bei der Stromsteuer und den Netzentgelten. Die angekündigte vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage sei richtig, reiche aber nicht aus für eine nachhaltige Entlastung der Industrie.
BDI-Präsident Siegfried Russwurm warnt, die Energiekostensteigerungen seien so hoch wie seit der Ölkrise der 70er Jahre nicht mehr. Die Lage für Produktion und Arbeitsplätze sei ernst. Selbst von standorttreuen mittelständischen Unternehmen drohe eine Abwanderung ins kostengünstigere Ausland.
Für rund ein Viertel der befragten deutschen Industriebetriebe sind die aktuellen Strom- und Gaspreise eine existenzielle Bedrohung, für weitere 65 Prozent eine starke Herausforderung. Die Mehrheit der Unternehmen kann die gestiegenen Preise kaum an Verbraucher weitergeben und muss notwendige Investitionen in die Transformation zur Klimaneutralität zurückstellen.
Ein Auslaufen des Spitzenausgleichs der Strom- und Energiesteuer würde mehr als die Hälfte der Unternehmen vor ernste Schwierigkeiten stellen. Sie plädieren daher dafür, staatliche Belastungen des Strompreises schneller als geplant abzubauen.
Da der rasante Preisanstieg zudem zu Insolvenzen von Energieversorgern geführt hatte, mussten Unternehmen ihren Strom zu hohen Preisen an Spotmärkten einkaufen. Drei Viertel der Unternehmen fordern daher, Energiehändler stärker in die Pflicht zu nehmen. Händler sollten dazu verpflichtet werden, sich gegen mögliche Ausfälle abzusichern und den Großteil der Energie frühzeitig zu beschaffen.
Die vollständige Studie kann hier eingesehen werden:
https://issuu.com/bdi-berlin/docs/202202_research_bdi_energiekosten_u_4c6d46965ddb13
oder
https://bdi.eu/artikel/news/energiekosten-im-industriellen-mittelstand-investititon-strom/