Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

in England werden die Gummibärchen knapp, weil Haribo nicht ausreichend Lkw-Fahrer für den Transport findet. Auch Gießereien warten vielerorts sehnsüchtig auf Ware. Aber nicht Gummibärchen, sondern Rohstoffe sollen die Lieferanten bringen. Es sind verrückte Zeiten.

Was brauchen Gießereien heute? Sicher fällt Ihnen dazu eine Menge ein. Deshalb schauen wir in dieser Ausgabe genauer hin: Wo der Schuh drückt und was der Branche helfen würde, diesen Marathon aus Herausforderungen zu laufen.

Die Recherchen zum Titeltext (ab Seite 44) ergaben, dass sich viele in der Gießerei-Industrie einig sind: Vor allem brauchen Gießereien Vorgaben von der Politik, die verlässlich und erfüllbar sind. Der schlimmste Druckpunkt ist dabei die CO2-Reduktion und die damit verknüpfte Frage, woher die Energie für das Schmelzen in Zukunft kommen soll. Alle rufen nach Wasserstoff, der die erneuerbaren Energien speichern soll, wenn sie gerade nicht gebraucht werden. Aber wo soll der in ausreichenden Mengen herkommen? Das wird eine der wichtigsten Herausforderungen in den kommenden Jahren sein.

Was man aber in der Branche auch rundum hört: Die Gießerei-Industrie will das Klima schützen, fordert dafür aber geeignete Bedingungen von der Politik. Mal sehen, was nach dem Sommer mit der Bundestagswahl kommt.

Wo auch immer Sie in diesem Sommer die Natur dieser Erde genießen: Ich wünsche Ihnen gute Erholung und hoffe, dass Sie Ihre Akkus aufladen können, um danach wieder frisch ans Werk zu gehen. Und vielleicht schmökern Sie dabei ja gerade in dieser Ausgabe.

Ihre
Anne Meyer-Gatermann
Redaktionsleitung „GIESSEREI PRAXIS“