Gießereitechnik und Forstwirtschaft
Steigeisen dienen generell erst einmal dazu, dass sich ihr Träger in schwierigem Gelände sicher bewegen kann. Sie sind daher nicht nur ein Ausrüstungsgegenstand des hochalpinen Bergsteigers, sondern werden auch von professionellen Baumpflegern verwendet.
Die Forstwirte nutzen diese Hilfsmittel, um auf Bäume zu klettern und um Baumpflegearbeiten durchzuführen. Wenn es sich um schwer zugängliche Bäume handelt, die mit Steigern oder Kranen nicht erreicht werden können, sind Steigeisen die einzige Möglichkeit, um in die Krone des Baumes bis hin zum Feinastbereich zu gelangen.
Die Steigeisen bzw. Baumeisen werden durch starke Klettverschlüsse am Bein befestigt, wobei der Fuß in einem Aluminium- oder Carbonfaser-Steigbügel steht. Seitlich am Schaft, ungefähr in Knöchelhöhe, ist ein Steigdorn angebracht, der in den Baum gesetzt wird. So hat der Baumpfleger genug Halt am Stamm, um beispielsweise den Baum in luftiger Höhe mit einer Motorsäge abzutragen.
Welche Konstruktion steckt aber hinter dem Dorn, mit dem sich der Forstprofi im Baum verhakt?
Ein Steigeisen-Dorn hat eine längliche Geometrie und mündet in eine vorstehende Spitze. Solch ein Steigdorn kann, je nach Anwendungsfeld, eine Dornlänge von 31 mm bis 57 mm aufweisen. Die Spitzenhöhe variiert hierbei zwischen 29 und 48 mm. Würde er nun aus einem Materialblock gefräst, käme es zu einem hohen Materialverbrauch. Statt den Steigdorn in einem spanabnehmenden Verfahren herzustellen, bietet sich als wirtschaftlichste Lösung daher der Feinguss an.
Der Feinguss bietet aber noch mehr Vorteile: Mit ihm können nämlich auch besonders leichte Steigeisen realisiert werden. Für den Forstwirt, der das Steigeisen am Fuß tragen muss, ist das Gewicht ein ganz konkretes Auswahlkriterium.
Beispielsweise bietet die Feinguss Blank GmbH eine entsprechende Werkstoffvielfalt, um die Forderung nach einem besonders geringen Gewicht umzusetzen. Darüber hinaus können die Gussteile in Bezug auf ihre Geometrie so konstruiert werden, dass sie exakt den späteren Anforderungen entsprechen. Nicht zuletzt ist im Feinguss die Umsetzung abgerundeter Formen möglich.
Nach dem Gussprozess ist noch eine – minimale – mechanische Nachbearbeitung notwendig, um den Dorn für den Aufstieg am Baum anzuspitzen. Weitere Bearbeitungsschritte sind, dank des Feingussverfahrens, nicht erforderlich. Anschließend werden die Dornen zum Korrosionsschutz thermodiffusionsverzinkt und mit einer schwarzen PTFE-Beschichtung überzogen – damit sich der Dorn auch wieder aus der Baumfaser herauslösen lässt.