Thyssenkrupp und Swiss Steel Group melden Umsatzplus
Stellenabbau und Effizienzsteigerungen
Thyssenkrupp verzeichnete von April bis Juni 2022 ein Plus bei den Auftragseingängen um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz verbesserte sich um 26 Prozent auf 11,0 Mrd €.
Treiber der positiven Entwicklung waren neben Performance- und Effizienzsteigerungen insbesondere höhere Erlöse und verbesserte Margen bei Materials Services und Steel Europe.
Klaus Keysberg, Finanzvorstand der thyssenkrupp AG, kommentiert: „Auch im dritten Quartal haben wir unsere verbesserte Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Da werden wir nicht nachlassen. Gerade weil die Herausforderungen und Risiken in unserem Umfeld anhalten, gilt es umso mehr unsere Performance weiter zu forcieren. Gleichzeitig haben wir die Weiterentwicklung unserer Geschäfte fest im Blick. Die Ausweitung der Produktionskapazitäten bei Marine Systems oder auch das dynamische Wachstum unseres Wasserstoffgeschäfts sind aktuelle Belege dafür.“
thyssenkrupp Marine Systems hatte mit der Übernahme der MV Werften Wismar im Juni seine strategischen Optionen für den Bau von U-Booten und Überwasserschiffen erweitert. Für das Wasserstoffgeschäft thyssenkrupp nucera bleibt der Börsengang das Mittel der Wahl, um von den Wachstumsaussichten für grüne Elektrolyseanlagen zu profitieren.
Die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 wurde bestätigt. Der Umsatz soll voraussichtlich deutlich über Vorjahr liegen und im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen (Vorjahr: 34 Mrd €). Für das Bereinigte EBIT erwartet thyssenkrupp weiterhin eine deutliche Verbesserung auf einen Wert von mindestens 2,0 Mrd € (Vorjahr: 796 Mio €).
Das Unternehmen hat von den angekündigten mehr als 12.000 Stellen bis zum Geschäftsjahr 2023/2024 bis Ende Juni bereits rund 9.500 Stellen abgebaut.
Höherer Stahlpreis führt zu Umsatzplus
Gestiegene Umsatzzahlen gingen ebenfalls von der Swiss Steel Group ein, einem weltweit führenden Anbieter von Speziallangstahl. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 33 %.
Die Absatzmenge sank um 12 % auf 457 Kilotonnen von 518 Kilotonnen im Q2 2021. Dies ist auf einen Rückgang der Absatzmengen bei Qualitäts- und Edelbaustahl und bei Edelstahl zurückzuführen. Allerdings lag der durchschnittliche Verkaufspreis pro Tonne Stahl im zweiten Quartal 2022 bei EUR 2’442 pro Tonne und damit deutlich über dem Vorjahresquartal mit EUR 1’621 pro Tonne. Die höheren Preise von Ausgangsmaterialien führten demzufolge zu höheren Verkaufspreisen und zu einem Umsatzwachstum.
Der stärkste Anstieg war auf dem amerikanischen Markt zu verzeichnen, gestützt durch die größere Aktivität der Öl- und Gasbranche.
CEO Frank Koch kommentiert: „Dank der insgesamt stabilen Marktsituation im zweiten Quartal konnten wir trotz hoher Volatilität ein bereinigtes EBITDA von EUR 96,0 Mio. erzielen. Die geringeren Absatzmengen wurden durch höhere Verkaufspreise ausgeglichen, einschließlich eines Anstiegs der Preise für Rohstoffe und Energie.“ Der Konzern erwarte wegen der reduzierten Wachstumsprognosen in seinen Endindustriemärkten künftig eine etwas geringere Marktnachfrage. „Wir setzen auf unsere zukunftsorientierte und flexible Produktionsplanung.“ erklärt Koch.
Swiss Steel Group hat eine Science Based Target Initiative (SBTi) unterzeichnet, die eine Reduzierung der CO2-Emissionen um rund 42 % in den nächsten zehn Jahren vorsieht.