Zeitplan ist extrem straff
Da die 30 km lange Pipeline Ende des Jahres in Betrieb genommen werden soll, wurde bereits der erste Stahl für dieses Projekt im Stahlwerk der Salzgitter AG erschmolzen. Ziel ist, die Rohre noch im 2. Quartal im Großrohrwerk in Salzgitter zu produzieren.
Gunnar Groebler, Vorsitzender des Vorstandes der Salzgitter AG: „Wir sind uns der Bedeutung dieser Leitung als elementarer Teil der zukünftigen Energieversorgung Deutschlands sehr bewusst und priorisieren das Projekt entsprechend. Ich bin stolz auf die Leistungsfähigkeit unserer Tochtergesellschaft Mannesmann Grossrohr, die unseren Kunden OGE überzeugt hat, die notwendigen Rohre in Rekordzeit und entsprechender Qualität liefern zu können.“
Die Leitung ist Teil der deutschen Strategie, beim Bezug von Gas unabhängig von Russland zu werden. Laut Deutscher Presse-Agentur will die Bundesregierung für vier schwimmende Flüssiggas-Terminals in den kommenden zehn Jahren bis zu 3 Milliarden Euro ausgeben. Ein Sprecher des Energiekonzerns RWE sagte, der Konzern sei daran beteiligt, im Auftrag und im Namen der Bundesregierung schwimmende LNG-Terminals zu chartern. Die Schiffe könnten teilweise bereits im Winter 2022/23 einsatzbereit sein.
Das verflüssigte Erdgas wird über eine schwimmende Plattform angelandet und wieder in gasförmigen Zustand verwandelt. Vom neuen LNG-Terminal in Wilhelmshaven führt die Leitung in die Nähe des Gasspeichers Etzel, wo sie in das bestehende deutsche Gasleitungsnetz eingebunden wird. Spätestens ab Anfang 2023 soll mit dem LNG-Import über Wilhelmshaven begonnen werden. Fest installierte Terminals könnten laut Energieministerium in Hannover frühestens ab 2025 betriebsbereit sein.
Entsprechend den Anforderungen der Open Grid Europe werden die Leitungsrohre von Mannesmann Grossrohr GmbH so gefertigt, dass die Leitung zukünftig auch Wasserstoff transportieren kann. Deutschland forciert parallel zum Ausbau der erneuerbaren Energien den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur und der Wasserstoffproduktion.
dpa / SZ.de