WVMetalle richtet Petition an den Deutschen Bundestag

Arbeitsplätze sichern und Grundstoffbasis erhalten

Die WirtschaftsVereinigung Metalle e.V. hat eine Petition an den Deutschen Bundestag gestartet. Sie fordert darin Soforthilfen für energieintensive Unternehmen.

Hintergrund der Petition ist die Existenzbedrohung für die Branche aufgrund der Preise für Strom und Erdgas. Die WVMetalle greift daher zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme, um der Politik die Notwendigkeit von sofortigem Handeln deutlich zu machen. 

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Preise für Strom und Erdgas verzehnfacht und bedroht die Wettbewerbsfähigkeit der Grundstoffindustrie und die Existenz von Unternehmen wie auch den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Jede produzierte Einheit erzeugt einen erheblichen Verlust, da die Unternehmen im internationalen Wettbewerb die Verkaufspreise nicht in gleichem Ausmaß erhöhen können. Die Folge ist die Einstellung der Produktion. 

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Investitionen zu erhalten, fordert die WirtschaftsVereinigung Metalle e.V. Soforthilfen. Mittelfristig würde ein europäischer Industriestrompreis den Unternehmen nicht nur eine Überlebens-, sondern auch eine Investitionsperspektive als Werkstoffspezialisten der Transformation bieten.  

Die WVMetalle argumentiert, dass gemeinschaftlich verhindert werden muss, dass Deutschland langfristig wirtschaftlich Schaden nimmt. Aufgrund der hohen Strom- und Gaskosten droht die großflächige Stilllegung der Produktion, sobald bestehende Strom- und Gaslieferverträge ausgelaufen sind. Eine der Konsequenzen wäre eine weitere einseitige Abhängigkeit von essenziellen Grundstoffen und Produkten. Gerade die Umsetzung von Megatrends wie Digitalisierung, Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und die Transformation der Mobilität ist ohne Grundstoffe nicht denkbar – der Bedarf wird sogar noch zunehmen. Umso wichtiger ist es, die noch verbliebene heimische Grundstoffbasis zu erhalten und zu schützen.

Franziska Erdle, Hauptgeschäftsführerin der WVMetalle: „Wir fordern die Bundesregierung auf, als kurzfristige Maßnahme Soforthilfen für die energieintensiven Unternehmen in der Grundstoffindustrie bereit zu stellen. Zur Orientierung der Soforthilfen sollte der durchschnittliche Strom- und Gaspreis aus den letzten zehn Jahren herangezogen werden. Der durchschnittliche Strompreis läge damit auf einem ähnlichen Niveau wie dem des Industriestrompreises, der Industrieunternehmen in Frankreich durch die ARENH zur Verfügung gestellt wird und in der Höhe, die Bundeskanzler Olaf Scholz am 22. Juni 2021 auf dem Tag der Industrie in Berlin versprochen hat: ‚Mein Ziel ist ein Industriestrompreis von vier Cent.‘”

Über die MVMetalle e. V.
Die WirtschaftsVereinigung Metalle vertritt die wirtschaftspolitischen Anliegen der deutschen Erzeuger und Verarbeiter von NE-Metallen. Ihr gehören 625 Unternehmen und 105 000 Beschäftigte an. Die Branche erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Umsatz von insgesamt 66,3 Milliarden Euro.

Darüber hinaus liefert sie Statistiken und Marktanalysen in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsunternehmen und den Branchenverbänden und fördert die Normenarbeit für den Metallbereich. Über den angebundenen Stifterverband Metalle unterstützt die WirtschaftsVereinigung Metalle die praxisnahe Forschung für Metallerzeugnisse.