Im November halten sich die positiven und negativen Meldungen die Waage. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage legt somit um 9,1 Saldenpunkte auf nun mehr -0,3 Punkte zu. Dies ist der höchste Wert seit September 2019.
Beim Ausblick auf das kommende Jahr sieht es dennoch nicht sehr optimistisch aus: Nach wie vor rechnet lediglich jeder vierte deutsche Zulieferer damit, dass sich die Geschäfte in den nächsten sechs Monaten verbessert. Der Saldo der saisonbereinigten Erwartungen ließ jedoch aufgrund vermehrter Negativeinschätzungen erstmalig seit April wieder deutlich nach und fiel von 14,8 auf 4,0 Punkte.
Die Stabilisierung der Lage auf ist für die deutschen Zulieferer nach den sehr angespannten mittleren Quartalen ein wichtiges Zeichen. Der erneute Einbruch der Erwartungen zeigt jedoch, dass die Pandemie und ihre Folgen noch keineswegs überstanden sind. Der dramatische Anstieg der Infektionszahlen in der zweiten Oktoberhälfte und die damit verbundenen Einschränkungen in weiten Teilen Europas haben gezeigt, dass das Infektionsgeschehen trotz erster Erfolge in der Impfstoffforschung die wirtschaftliche Erholung gefährdet und bisweilen stoppt. Erfreulich ist, dass die politischen Maßnahmen der Pandemiebekämpfung in Deutschland im Gegensatz zum Frühjahr trotz massiver Einschränkungen gezielter angewendet werden.
Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab.
Der Chart, mit korrigierten saisonbereinigten Daten, steht zum Download unter argez.de zur Verfügung.