Dieses Kupferoxid muss durch Desoxidation reduziert werden, das durch eine Wasserstoffbegasung, auch Polen genannter, erfolgen kann: Hierzu werden frische Birkenstämme in die Schmelze eingetaucht, die unter Freiwerden von Wasserstoff, Wasserdampf und Kohlenwasserstoffen verbrennen. Das Polen wird nur solange fortgesetzt, bis in der Schmelze noch ein Restsauerstoffgehalt von etwa 0,02 bis 0,04 % verbleibt, der ausreicht, dass den Gleichgewichtsbedingungen zufolge die Schmelze beim Gießen praktisch wasserstofffrei ist.
Das Bild veranschaulicht die Vorgänge bei der Feuerraffination am Beispiel einer verunreinigten Kupferschmelze durch Einblasen sauerstoffangereicherter Luft.
Die Beimengungselemente werden gemäß ihrer freien Oxidbildungsenthalpien (Bildungswärme) bevorzugt vor dem Kupfer oxidiert, und es entsteht dabei eine Rangordnung in der Reihenfolge der Raffinationsabläufe dieser Elemente. In dem Beispiel wird deutlich, dass zuerst das Aluminium (es hat die höchste Oxidbildungsenthalpie), danach folgen Silizium, Eisen, Zink, Zinn und zum Schluss das Blei oxidiert werden.