Speisung

Metalltransportvorgänge im Innern erstarrender Gusskörper zum Ausgleich der Volumenänderung beim Erstarren zur Vermeidung von Erstarrungslunkern. Als Gusskörper wird der gesamte Abguss einer Form bezeichnet. Er wird von den Gussstücken mit allen Elementen des Anschnitt- und Speisersystems gebildet. Die Metalltransportvorgänge spielen sich also innerhalb des Gussstücks, zwischen Speiser und Gussstück, und auch allein in den Speisern ab.

Zur Herstellung lunkerfreier Gussstücke ist der Metalltransport zwischen Speiser und Gussstück von entscheidender Bedeutung. Dieser Speisungsvorgang vollzieht sich vom Erstarrungsbeginn bis zu einem bestimmten Zeitpunkt vor dem Erstarrungsende im Übergangsquerschnitt zwischen Speiser und Gussstück (Speiserhals). Der Metalltransport ist praktisch beendet, sobald sich im Speiserhals ein stabiles, sperriges Kristallgerüst gebildet hat, das kein nennenswertes Nachfließen des noch flüssigen Restmetalls aus dem Speiser mehr erlaubt. Dieses Ende des Makro-Speisungsvorganges wird durch den Stockpunkt angezeigt. Liegt der Stockpunkt nahe am Ende des Erstarrungszeitraumes, ist eine verhältnismäßig lange Speisungsdauer mit einer entsprechend hohen Speisungswirkung gegeben. Das Speisungsvermögen lässt sich als Quotient aus Stockpunkt und gesamter Erstarrungszeit definieren:

Reinmetalle und die meisten eutektischen Legierungen, die relativ glattwandig und exogen erstarren, besitzen hohes Speisungsvermögen, (Erstarrung).