Aminwäscher

Anlage zur Reinigung von aminhaltiger Abluft in der Gießerei, auch als Gaswäscher bezeichnet. Hauptanwendungsgebiet ist die Reinigung der aminhaltigen Abluft, die bei der Cold-Box-Kernfertigung anfällt. Beim Cold-Box-Verfahren werden die Binderkomponenten mit dem Katalysator Amin zu einem festen Polyurethanharz chemisch verbunden. Hierzu werden

Triethylamin (TEA),

Dimethylisopropylamin (DMIA),

Dimethylethylamin (DMEA) oder

Dimethyl-n-propylamin(DMPA)

eingesetzt.

Die zusammengeführten Absaugrohrleitungen der Kernmacherei werden dem Aminwäscher zugeführt, der als Nasswäscher nach dem Adsoprtionsprinzip arbeitet. Es erfolgt die Auswaschung der Schadstoffe mit Schwefelsäure. Das Anlagenschema ist im Bild  1 zu sehen. Das Verfahrensprinzip besteht darin, dass eine Säurelösung vom Tank heraus von oben in den Behandlungsturm gepumpt wird. Die aminhaltige Abluft wird im Gegenstrom von unten in den Turm eingeleitet. Zur Vergrößerung der Oberflächen beim Waschen sind Füllkörper lose im Turm eingesetzt. So wird ein optimaler Stofftransport von der Gasphase in die Flüssigkeit gewährleistet. Die Waschlösung wir im Tank gesammelt. Mit der Überwachung des pH-Wertes der Waschlösung wird die Funktionsfähigkeit des Wäschers kontinuierlich geprüft. Der pH-Wert der Schwefelsäurelösung wird mit 1,0 eingestellt. Mit dem Anstieg des pH-Wertes wird der Zeitpunkt des Austauschs der Waschlösung festgelegt. Wenn der pH-Wert 4,5 erreicht hat, ist die Lösung mit Amin gesättigt und ein Austausch der Waschlösung ist vorzunehmen. Die Waschlösung wird von Fachbetreiben entsorgt und dort einem Amin-Rückgewinnungsprozess zugeführt.

Bild 1: Schematische Darstellung eines Säurewäschers© GIESSEREI PRAXIS (2017) 9

Bild 2: Ansicht einer Anlage mit VSS Giessereiwäscher KFVG 2600© VSS Umwelttechnik