Cold-Box-Verfahren

Kernherstellungsverfahren, organisch. Beim Cold-Box-Verfahren befinden sich Harz und Härter bereits in der Formstoffmischung. Erst beim Begasen mit dem Katalysator härten das Phenolharz und der Härter Polyisocyanat zu einem Polyurethanharz aus. Als Katalysatoren werden zum Beispiel Triethylamin (TEA) oder Dimethylethylamin (DMEA) eingesetzt. Damit eine gleichzeitige und vollständige Aushärtung gewährleistet ist, muss der Katalysator in alle Kernbereiche vordringen können, deshalb wird er in einem Generator zerstäubt beziehungsweise verdampft. Durch leichten Druckaufbau im Kernwerkzeug wird die optimale Verteilung des Katalysators unterstützt, indem die Luftabführung entsprechend der Kerngeometrie geringer bemessen ist, als die Luftzuführung beim Schießvorgang. Das Cold-Box-Verfahren hat vergleichsweise mit anderen Verfahren die kürzeste Aushärtezeit und es werden hohe Festigkeiten erzielt, die Kerne verfügen über eine sehr gute Oberflächenqualität und sind sofort einsatzbereit. Die Tabelle zeigt eine Zusammenstellung der verschiedenen Bindersysteme. Zur Reduzierung der organischen Bestandteile kommen zunehmend auch silikatische Binderanteile zum Einsatz, womit aber eine höhere Sensibilität der Flüssigkomponenten gegenüber Feuchtigkeit gegeben ist. Beim Cold-Box-Verfahren ist eine Absaugung und Reinigung der mit Amin angereicherten Abluft notwendig. Die gesundheitsgefährdenden Amindämpfe müssen über einen Wäscher abgeführt werden, (Aminwäscher).