1. Kokillengießen unter der Wirkung der Schwerkraft mit der die Schmelze in eine metallische Dauerform gegossen wird (Schwerkraft- Kokillenguss). Dazu zählen aber auch folgende spezielle Verfahren:
a) das Kippgießverfahren, bei dem die Kokille zur Eingussseite geneigt und mit fortschreitender Formfüllung in ihre Normallage zurückgekippt und aufgerichtet wird;
b) das Kipptiegelverfahren, bei dem die Kokille mit dem Warmhaltetiegel verbunden ist und das flüssige Metall durch Kippen des Tiegels in die angeflanschte Kokille strömt.
2. Kokillengießen unter der Wirkung eines Überdruckes, mit dem die Schmelze aus dem Warmhalteofen über ein Steigrohr in eine metallische Dauerform, welche je nach Verfahren ebenso druckbeaufschlagt sein kann, befördert wird. Dazu zählen die folgenden Verfahren:
a) das Niederdruck-Kokillengießverfahren, demzufolge die Schmelze durch pneumatische Druckbeaufschlagung im Niederdruckbereich unter 1 bar im Gießofen über ein Steigrohr entgegen der Wirkung der Schwerkraft beruhig in die Kokille gefördert wird.
b) das Gegendruck-Kokillenguss, bei dem nicht nur der Gießofen, sondern auch die Kokille mit Druckgas beaufschlagt wird. Das Verfahren ermöglicht die Regelung der Füllgeschwindigkeit des Metalls in die Form.
c) das Precocast-Verfahren, ein Gegendruck-Kokillengießverfahren mit erhöhtem Systemdruck, der bis zu 15 bar betragen kann- eingesetzt bei dickwandigen Teilen zur Dichtspeisung und Porenminderung.
3. Verfahren unter Nutzung metallischer Dauerformen
a) das Flüssigpressen: Sonderverfahren zur Herstellung von Formgussstücken aus flüssigem Metall in einem Pressgesenk,
b) der Schleuderguss, unter Wirkung der Fliehkraft wird die Kokille zur Formgebung für das flüssige Metall eingesetzt,
c) der Strangguss, bei dem die Kokille die Form des entstehenden Hohlgussstückes oder Halbzeuges in Form unterschiedlicher Geometrien vorgibt.