Pressgießen

Engl. Squeeze-Casting, Verfahren zur Herstellung vom Formgussstücken aus flüssigem Metall, das nach Füllung des Formhohlraumes mit hohem Druck beaufschlagt und unter diesem Druck bis zur vollständigen Erstarrung gehalten wird (Pressguss). Es werden zwei- oder mehrteilige Pressgießformen verwendet, vorzugsweise mit waagerechter Teilungsebene und senkrechter Schließachse. Bei der abgebildeten Gießanordnung befindet sich eine Gießkammer mit Gießkolben und Antriebszylinder unterhalb der Pressgießform. Diese Gießeinheit ist zum Füllen der Gießkammer seitlich ausschwenkbar. Nach dem Zurückschwenken fährt die Gießeinheit die Gießkammer nach oben und setzt sie an die Pressgießform an. Danach schiebt der Gießkolben das Metall in den Formhohlraum und beaufschlagt es mit einstellbar hohem Druck (Bild).

Im Gegensatz zum Druckguss erfolgt hier das Füllen des Formhohlraumes mit langsamer Kolbengeschwindigkeit, ähnlich wie bei Kokillenguss, während die hohe Endverdichtung beiden Verfahren gemeinsam ist. Gegenüber dem Flüssigpressen unterscheidet sich das Pressgießen dadurch, dass die Formfüllung über eine getrennte Gießkammer und nicht durch einen in den Formhohlraum einfahrenden Pressstempel vorgenommen wird.

Pressgießen eignet sich zur Herstellung druckdichter, aushärtbarer und schweißbarer Aluminiumgussteile, zum Beispiel Automobilräder, Motorenkolben, Bügelplatten, wobei ein homogenes Gussgefüge, frei von Mikrolunkern, Gas- und Fremdeinschlüssen, erzeugt wird.
 

Schematische Darstellung des Pressgießverfahrens mit senkrechter Schließachse und ausschwenkbarer Gießkammer© GIESSEREI LEXIKON