Wärmebehandlung von weißem Gusseisen (Temperrohguss), um den Zementit bei einer Temperatur oberhalb des unteren Umwandlungspunktes AC1 zum Zerfall zu bringen. Dabei scheidet sich elementarer Kohlenstoff in Form von Temperkohle aus.
Im Prinzip ist das Tempern ein Graphitisierungsglühen.
Bei Temperrohguss mit niedrigen Kohlenstoffgehalten (schwarzer Temperguss) erfolgt das Tempern in neutraler (inerter) Ofenatmosphäre ohne entkohlende Wirkung.
Werkstoffe mit höheren Kohlenstoffgehalten (weißer Temperguss) werden in sauerstoffabgebenden Mitteln (Glühfrischen, Erztempern) oder in oxidierender Gasatmosphäre (Gastempern) behandelt, wobei mit der Graphitisierung auch eine Senkung des Kohlenstoffgehaltes (Entkohlung) verbunden ist.
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