Wasserglas

Sammelbezeichnung für glasig erstarrte Schmelzen von Alkalisilikaten wechselnder Zusammensetzung sowie deren Lösungen: xSiO2 · yM2O · zH2O. Für M können die Alkaliionen Li+, K+ oder Na+ stehen. Besonders die Natriumsilicate, teilweise auch Kaliumwasserglaslösungen, haben in der Gießereiindustrie hauptsächlich als Form- und Kernbinder für das CO2-Verfahren Bedeutung erlangt.

Die erzielbaren technologischen Eigenschaften der verfestigten Formstoffgemische werden durch wichtige Grundeigenschaften der Lösung sowie durch das angewandte Härtungsprinzip beeinflusst. Zu den Grundeigenschaften zählen: Viskosität der Lösung, vorliegende Anionenstruktur, SiO2-Gehalt, Art und Anteil des Alkalis (Wasserglasmodul). In der Verfestigung wird zwischen physikalischen Vorgängen (Dehydratation, Wasserentzug, Trocknung) und chemischen Vorgängen unterschieden.

Eine Übersicht über die Verfestigungsmechanismen von Wasserglasformstoffen zeigt das Bild . Technische Gießereianwendungen erfahren Wasserglasbinder im begasungshärtenden Wasserglas-CO2-Verfahren, Wasserglas-Warmluft-Verfahren und in den kaltselbsthärtenden Wasserglas-Ester-Verfahren sowie Verfahren mit Geopolymeren.