Bei der thermischen Analyse (Aufzeichnung des Temperaturverlaufes bei der Abkühlung oder Erwärmung eines Stoffes in Abhängigkeit von der Zeit) kann beobachtet werden, dass die Temperatur an einem bestimmten Punkt längere Zeit konstant bleibt. Dieser sogenannte Haltepunkt kommt dadurch zustande, dass bei der betreffenden Temperatur latente Wärme frei wird (bei Abkühlung) beziehungsweise Wärme verbraucht wird (bei Erwärmung). Dies tritt beispielsweise bei einer Änderung des Aggregatzustandes ein, so etwa beim Übergang vom flüssigen in den festen Zustand (Erstarrung), wo die Schmelzwärme frei wird, desgleichen auch bei Umwandlungen im festen Zustand durch Änderung des Kristallaufbaues, wobei hier allerdings die frei werdende Wärmemenge nicht so groß ist wie bei der Erstarrung. Durch Bestimmung der Haltepunkte lässt sich das Zustandsschaubild aufstellen und umgekehrt die Legierungszusammensetzung thermisch analysieren.
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