Keim

Kristallisationskern, auch Kristallisator genannt. Bei der Erstarrung einer Metallschmelze bilden die Keime das Wachstumszentrum der Kristalle. Jeder Kristall wächst von einem Keim aus, bis er mit anderen Kristallen zusammentrifft: diese Begrenzungen sind im Schliffbild als Korngrenzen ersichtlich. Je größer die Anzahl der Keime in der erstarrenden Schmelze ist, desto mehr Kristalle entstehen und desto feinkörniger wird das Gefüge. Keimmangel bedingt grobkörniges Gefüge und eventuell auch das Zustandekommen einer Unterkühlung, (Kristallisationsgeschwindigkeit). Durch Einwirkung von Druckwellen, Vibration oder mechanischen Schwingungen kann die Keimbildung zusätzlich gefördert und damit der Erstarrungsablauf beeinflusst werden; die Unterkühlbarkeit der Schmelze wird durch solche Maßnahmen verringert, und man spricht dann von einer „dynamischen“ Keimbildung.