Für die Ausführung des jeweiligen Kokillengießverfahrens werden speziell mechanisierte Kokillengießmaschinen oder Kokillengießautomaten eingesetzt. Diese Maschinen bestehen im Grundsatz aus einer Schließeinheit mit den beiden Maschinenplatten zum Aufspannen der Formseiten, deren Positionierung über Führungssäulen geschieht. Die Kokillenwerkzeuge sind mit Kernzügen und Auswerfereinrichtungen ausgestattet, welche in ihrer Funktion ebenso wie die komplette Schließeinheit, hydraulisch gesteuert werden. Entsprechend weiterer Funktionen können diese Maschinen mit Kippeinrichtungen und Schwenkeinrichtungen ausgestattet sein.
Unterschieden werden:
1. Maschinen für Leichtmetall-Kokillenguss
a) Horizontalmaschinen mit waagerechter Kokillenschließbewegung für senkrecht geteilte Kokillen,
b) Vertikalmaschinen mit senkrechter Kernzuganordnung (und weiteren Kernzügen oder Schiebern in beliebigen Richtungen) für Kokillen mit waagerechter Hauptteilungsebene,
c) Maschinen für das Kippgießverfahren,
d) Maschinen für das Kipptiegelverfahren,
e) Maschinen für den Niederdruck-Kokillenguss.
2. Maschinen für Messing-Kokillenguss
a) Tauchbadmaschinen, Tauchbadverfahren,
b) Maschinen für Niederdruck-Kokillenguss.
Werden mehrere Einzelkokillen oder Gießmaschinen mittels weiterer Fertigungseinrichtungen verkettet und programmiert gesteuert, so entstehen Karussell-Kokillengießanlagen oder Gießzellen. Kennzeichnend für diese Anlagen ist, dass periphere Arbeitsgänge, wie das Reinigen und der Trennmittelauftrag, das Kernzuführen und -einlegen, das Gießen über eine Gießrinne aus den Warmhalteöfen oder mittels Kippgießlöffeln, das Ausstoßen und die Entnahme, das Entkernen oder Nachbearbeiten des Gussteiles, automatisiert erfolgen.
Beispielsweise kann eine Gießzelle mit einem Schmelzofen, 2 Ofenrundtischen mit je 2 Warmhalteöfen, 6 Gießmaschinen mit 2 Dosier- und Entnahmegeräten sowie 2 Kühltunneln und einer kompletten Zelle für Entkernen und Nachbearbeitung ausgerüstet sein.