Fachsprachlich auch als Kernluft bezeichnet, welche in Sandkernen während des Gießens entstehen. Ursache ist zum einen die durch plötzliche Einwirkung der Schmelze beim Gießen bewirkte Ausdehnung der im Porenraum der Kerne befindlichen Luft. Zum Anderen führt die Verbrennung und Zersetzung von organischen Kernbindern und Kernschlichten zur Entwicklung von Reaktionsgasen. Diese Gase sollen durch optimal bemessene Entlüftungskanäle zum großen Teil durch die Kernmarken abgeführt werden (Entlüftung). Ist jedoch der entstehende Gasdruck größer als der metallostatische Druck können die Gase in Form von Gasblasen in das flüssige Metall eindringen. Auch kondensiert ein nicht unerheblicher Teil der organisch belasteten Gase beim Durchgang in tiefere, weniger aufgeheizte Formstoffschichten. Diese Kondensatbildung führt wiederum zu schlechterem Aufbereitungverhalten von bentonitgebundenem Formstoff (Bentonitumkrustung). Als Bewertungsziffer für das Gasentwicklungsverhalten von Kernformstoffen beim Gießen kann die Gaszahl ermittelt werden. Werden Sandkerne in Metallformen im Kokillenguss verwendet, ist konstruktiv für eine ausreichende Kernentlüftung an den Kernmarken zu sorgen. Beim Einsatz anorganischer Kernbinder entstehen geringe und weitgehend unbelastete Kerngase in Form von Wasserdampf.
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